Fundorte von Plattenkalkfossilien
Neben dem klassischen Fundorten Solnhofen und Eichstätt gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Fundorte wie zum Beispiel Zandt, Hienheim, Brunn, Painten und viele weitere. All diese Fundorte unterscheiden sich zum Teil erheblich. So kann man schon zwischen Solnhofen und Eichstätt Unterschiede in der vorkommenden Fossilfauna ausmachen. Auch das Alter und damit die Stratigraphische Einteilung ist natürlich unterschiedlich.
Daher muss man den Begriff "Solnhofener Plattenkalk", welcher ja im weiteren Sinn auch auf alle anderen Plattenkalkvorkommen der Region angewandt wird differenzieren. Aus diesem Grunde wird heute oftmals vom "Solnhofen der Regionen" gesprochen, wobei jeder Fundort bezüglich der Geologie und Rekonstruktion einzeln betrachtet werden muss.

Nachfolgend einige Informationen zu einigen Fundorten:
Eichstätt (Schernfeld, Wintershof u. a.)

Die dortigen Schichten werden als Lithografische Plattenkalke bezeichnet. Die Schichten wechseln sich mit Fäulen und Flinzen ab (siehe Geologie). Die Fossilien in der Eichstätter Gegend sind oftmals mit Weichteilen erhalten. Desweiteren finden sich viele andere Meereslebewesen, Lebewesen der angrenzenden Landmassen (Mitteldeutsche Insel), und in Ausnahmefällen auch Pflanzen. Hier ist die Fossiliensuche von privat in Besucherbrüchen möglich.
Solnhofen (Haardt, Maxberg u. a.)

Ebenfalls als Lithografische Plattenkalke bezeichnet finden wir hier zum Teil eine etwas andere Erhaltung. Die hier gefundenen Fische, oftmals als Grätenfisch bezeichnet lassen nur das Skelett, aber nicht die Weichteile erkennen. Pfeilschwanzkrebse (Mesolimulus) dagegen liegen hier meist in besserer Erhaltung vor. Dieses veränderte Erhaltungsmuster zu dem nur wenige Kilometer entfernt liegenden Eichstätter Vorkommen zeigt das man jeden Fundort einzeln betrachten sollte. Auch in Solnhofen ist die Fossiliensuche von privat in Besucherbrüchen möglich.
Zandt

Entgegen den klassischen Plattenkalkfundstellen Eichstätt und Solnhofen liegen die Fossilien hier völlig flachgedrückt vor, während in Solnhofen und Eichstätt die Fossilien zwar flach sind, aber eher einem Relief entsprechen. Dies zeigt sich besonders bei Krebsen. Das klassische Fossil aus Zandt ist der Schlangenstern Geocoma. In Zandt wird nicht mehr abgebaut so dass keine Neufunde mehr zu erwarten sind. Es bestehen daher keine Möglichkeiten selber Fossilien zu suchen.
Hienheim

Die dortigen Plattenkalke, als mergelige Plattenkalke bezeichnet, sind jünger als die Solnhofener Schichten. Oftmals finden sich hier, im Gegensatz zu Solnhofen und Eichstätt, Grabgänge und Ruhespuren die darauf hinweisen das ein anderes Klima (sauerstoffreiches Wasser) vorherrschte. Neben kleinen Fischen finden sich meist Schlangensterne der Gattungen Sinosura und Ophiopetra, die zum Teil in bestimmten Schichten massenhaft vorkommen.
Brunn

Die Schichten in Brunn werden als rhythmische Plattenkalke bezeichnet. Im Gegensatz zu anderen Vorkommen sind Landpflanzen hier häufiger, wohingegen Tiere der offenen See kaum zu finden sind. Die bekannteste Landpflanze ist der zu den Palmfarnartigen gehörige Zamites. Man geht daher davon aus dass die Wannen hier von der offenen See weiter entfernt und näher am Festland (Mitteldeutsche Insel) lagen als andere Vorkommen. Es besteht auch hier keine Möglichkeit selber Fossilien zu suchen.
Painten

Die dortigen Kieselplattenkalke sind zwar sehr fossilreich, aber die Fossilien liegen innerhalb der Schichten und nicht wie bei den anderen Fundstätten auf der Plattenoberfläche. Diese sind daher meist nur im Querbruch zu erkennen und erfordern daher eine gewissenhafte Präparation. Die dort gefundenen Fossilien zeichnen sich durch eine sehr gute Erhaltung und eine schöne Färbung aus die zu dem hellen Stein sehr kontrastreich ist. Auch hier besteht keine Möglichkeit selber zu suchen.